Katzenschutz braucht mehr als Likes!
In den letzten Wochen waren wir auf einigen Sommerfesten befreundeter Tierschutzvereine zu Gast. Diese Vereine gibt es seit Jahrzehnten, sie haben mehrere hundert Mitglieder und tausende Follower. Die Besucherresonanz „in echt“ sieht jedoch leider ganz anders aus: Weder lassen sich Vertreter der Stadt / Bürgermeister sehen, die sonst auf jedem zweiten Foto in der Zeitung erscheinen noch entsprechen die Gäste auch nur annähernd den Mitgliederzahlen oder den auf Social Media und den jeweiligen Seiten aktiven Tierschützern.
Es wäre wirklich schön, wenn wir auf diesen Festen viel mehr von euch sehen und kennenlernen würden. Hinter jeder Veranstaltung steckt ein unglaublicher Aufwand und noch mehr Herzblut. Der Lohn für alle Ehrenamtlichen ist euer persönlicher Besuch! Tierschutz findet nicht nur virtuell mit Likes und Kommentaren wie „tolle Arbeit!“ „danke für euren Einsatz!“ statt. Kommt doch mal zu den Vereinen, die (für die Gesellschaft) sehr viel leisten, in ihrer Freizeit auch noch Veranstaltungen (für die Sache und für euch) organisieren und alles geben, um ihre Herzensangelegenheit in die Öffentlichkeit zu tragen!
Der Tierschutz in Follower-Zahlen ist stark, beim persönlichen Engagement bzw. den Spenden sieht die Sache schon ganz anders aus. Die meisten, die täglich liken und kommentieren, haben wir noch nie irgendwo gesehen. Manche, denen wir seit Jahren helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen, haben es bisher weder auf einen KatzenKaffee geschafft noch auf eine der anderen Veranstaltungen. Das ist nicht nur für uns, sondern genauso für alle anderen Vereine sehr schade, denn ohne euch fehlen dem Tierschutz viele helfende Hände oder einfach liebe Besucher, die mit ihrer Anwesenheit auch unser Engagement unterstützen.
Alle Termine der Vereine stehen wochen- oder monatelang im Voraus fest. Sehr schade, dass sich so viele nicht mal zwei Stunden Zeit zu nehmen und die auf Social Media gelikten und gelobten Vereine auch präsent unterstützen. Begründungen wie „ich musste noch Einkaufen / Rasen mähen / Auto waschen“, „meine Schwester war zu Besuch“, "es war zu heiß/kalt/nass" oder „habe gar nicht mitbekommen, dass gestern das Fest war“ hörten wir leider nach jeder Veranstaltung.
Liebe Tierfreunde, solche Aussagen und die dahinterstehende lapidare Haltung sind ein Schlag ins Gesicht der Ehrenamtlichen, die unfassbar viel Zeit und Mühe investieren. Ist ja bloß die Katzenhilfe / das Tierheim, dafür halte ich mir keinen Nachmittag frei. Überlegt euch mal, welche Wertschätzung ihr den Vereinen mit solchen Worten entgegenbringt!
Wir und alle Tierschutzvereine, die sich tagtäglich stellvertretend für euch engagieren, würden uns riesig über viel mehr Solidarität von Mitgliedern, Followern, Sympathisanten – und gerne auch Vertretern der Gemeinden und Parteien - bei den nächsten Öffentlichkeitsaktionen freuen!
Die Zeiten, in denen der Katzenschutz ein Nischendasein führte und quasi bloß nicht auffallen wollte, müssen endlich vorbei sein. Denn gerade das Katzenproblem wurde viel zu lang übersehen und kleingeredet. Zwar gibt es manche Katzenhilfen seit Jahrzehnten, fast alle agierten aber unter dem Radar der Öffentlichkeit. Weder wurden die Kommunen nachdrücklich auf ihre Aufgaben hingewiesen noch entstehende Kosten auf sie abgewälzt. Wir haben diese Erfahrung selber gemacht: Katzenschützer werden nach wie vor auch in den Gemeinden belächelt und als Spinner oder Tierschutzextremisten gesehen. Nur massive Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung - wozu auch Feste beitragen - können diese Vorurteile aus dem Weg räumen und das Katzenelend in Deutschland endlich sichtbar machen!
Wie seht ihr das? Schreibt uns dazu gerne eine WhatsApp (an 01590 4314846) oder eine E-Mail an katzenhilfe-langenau@web.de
Wir freuen uns über jeden konstruktiven Beitrag!